Alkohol
Über Alkohol
Alkohol ist eine der ältesten und gesellschaftlich verbreitetsten, legalen Drogen in Deutschland.
Alkohol (Ethanol) wird durch Vergärung von Zucker aus unterschiedlichen Grundstoffen, wie z.B. Weintrauben, Früchten, Getreide, Zuckerrohr oder Kartoffeln gewonnen. Je nach Getränk, findet man einen hohen oder eher niedrigen Alkoholgehalt. Bier hat z.B. ein Volumengehalt von 4 bis 8 Prozent, Weinbrand oder Schnaps enthalten bis zu 50 Prozent. Viele Menschen denken deshalb, dass Bier nicht so schädlich ist wie Schnaps. Das ist falsch. Die gesundheitlichen Folgen hängen nur von der Menge des tatsächlich getrunkenen reinen Alkohols ab, das heißt in gewissen Mengen ist Bier genauso schädlich!
Alkohol wird über die Schleimhäute des Dünn- und Dickdarms ins Blut aufgenommen.
Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit unseres Körpers ist dieser in der Lage, selbst über lange Zeit hinweg erhebliche Mengen Alkohol zu verarbeiten obwohl diese ihn schädigen. Bei regelmäßigem Alkoholgenuss setzt eine Toleranzentwicklung ein. Dies bedeutet nicht, dass bei gleichem Alkoholkonsum weniger Schaden erzeugt, lediglich die Auswirkungen, die man selbst spürt, also der Rauschzustand wird scheinbar geringer. Das Zellgift wirkt jedoch gleich schädigend. Der Körper hat durch die Gewöhnung an das Gift nur seine Reaktion darauf eingestellt.
Es gibt keinen risikoarmen Alkoholkonsum!
Mögliche kurzfristige Folgen
- erhöhter Puls
- Euphorie
- Hemmungen sinken
- Beeinträchtigungen der Wahrnehmung
- erhöhtes Redebedürfnis
- erweiterte Blutgefäße
- vermehrtes Schwitzen
- undeutliche Aussprache
- erhöhtes Depressions- und Suizidrisiko
- Vergiftung (Anzeichen: Erbrechen, Atemstillstand)
- Tod durch Lähmung des Atemzentrums ab etwa 4 Promille (Lebensgefahr besteht aber schon ab etwa 3 Promille)
Alkohol beeinträchtigt bereits ab 0,2 Promille die Wahrnehmung.
Ab 0,3 Promille verzögert er das Reaktionsvermögen und die Aufmerksamkeit erheblich obwohl er gleichzeitig das subjektive Sicherheitsgefühl steigert. Dies hat eine erhöhte Unfallwahrscheinlichkeit (z.B. bei der Arbeit und im Straßenverkehr) zur Folge. Zudem treten Gleichgewichtsstörungen auf.
Bei 0,8 Promille kommt es zum sogenannten Tunnelblick, bei dem man nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann, was von der Seite auf einen zukommt.
Mögliche langfristige Folgen
Neben Unfallfolgen und den strafrechtlichen Konsequenzen der Taten, die unter Alkoholeinfluss begangen werden, gibt es verheerende körperliche Folgen:
Alkohol ist an der Entstehung von über 200 verschiedenen Krankheiten beteiligt. Besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden das Gehirn, das Herz und die Leber, die den Alkohol irgendwann nicht mehr verarbeiten kann und dadurch entweder anschwillt, verfettet oder schrumpft. Fettleber und Leberschwellung können wieder ausheilen während die Schrumpfung, die sogenannte Leberzirrhose, chronisch ist und zum Tod führen kann.
Insgesamt entstehen weltweit rund 5,5 Prozent aller Krebsfälle infolge von Alkoholkonsum. (Alkoholatlas 2017)
Zahlen und Fakten
- 13 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren weisen einen riskanten Alkoholkonsum auf. Im Jahr 2021 starben über 14.000 Personen in Deutschland an einer ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Krankheit. (ESA 2021)
- Etwa 1,6 Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig und damit behandlungsbedürftig. (DHS 2020)
- Aktuell trinken 6,9 Prozent der weiblichen und 12,4 der männlichen 12- bis 17-Jährigen regelmäßig, also mindestens einmal wöchentlich, Alkohol. Im Vergleich zu 2004 haben sich die Werte hier mehr als halbiert. (BZgA 2023)
- Von den 18- bis 25-jährigen Frauen trinken 18,2 Prozent regelmäßig, von den 18- bis 25-jährigen Männern 38,8 Prozent. Diese Werte erreichen zwar den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung, gehen aber seit etwa 2016 nur noch leicht zurück. (BzgA 2023)
- Das Rauschtrinken (30-Tage-Prävalenz) ging in den Jahren 2019 und 2021 in beiden Altersgruppen deutlich zurück, was vermutlich auf die eingeschränkten Möglichkeiten des Alkoholkonsums während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Im Jahr 2023 stiegen die Zahlen wieder auf das Vor-Corona-Niveau – mit 17,1 Prozent bei den männlichen Jugendlichen und 13,1 Prozent bei den weiblichen Jugendlichen sowie 46,2 Prozent bei den jungen Männern und 32,0 Prozent bei den jungen Frauen. (BzgA 2023)