NPS

Über Neue Psychoaktive Substanzen

Neue psychoaktive Substanzen (NPS) werden in der Regel als Fertigprodukte verkauft und enthalten sog. Research Chemicals. Das sind syntethische, im Labor entwickelte Designer-Substanzen, mit psychoaktiven Wirkstoffen, d.h. Wirkstoffen, die das zentrale Nervensystem beeinflussen. Synonym wird auch der Begriff “psychotrop” verwendet. Die Substanzen werden fälschlicherweise als zweckentfremdete Produkte angeboten, z.B. als „Badesalze“, „Düngerpillen“ oder „Kräutermischungen“. Diese Produkte nennt man auch "Legal Highs", jedoch ist dieser Begriff irreführend, da es sich keineswegs um "legale" Drogen handelt. Die Substanzen werden je nach Erscheinungsform (meist Räuchermischungen, Pulver oder Tabletten) geraucht, geschluckt oder geschnieft.

Die Inhaltsstoffe, die auf der Verpackung angegeben sind, entsprechen meist nicht der tatsächlichen Zusammensetzung der Produkte, dies birgt eine große Gefahr z. B. der Überdosierung. Zudem gibt es für diese Produkte, die meist in asiatischen Billiglaboren hergestellt werden, keinerlei Qualitätsgarantie.

Seit November 2016 ist das Gesetz zur Bekämpfung der Verbreitung neuer psychoaktiver Substanzen in Kraft getreten – das NpSG. Nun sind ganze Stoffgruppen verboten und es nun nicht mehr ohne Weiteres möglich, durch kleine chemische Veränderungen, Verbote zu umgehen und gefährliche Stoffe auf den Markt zu bringen. Die Verbots- und Strafvorschriften des Gesetzes zielen insbesondere auf die Hersteller, Händler und Inverkehrbringer von NPS. Das Verbot erfasst das Handeltreiben, das Inverkehrbringen, die Herstellung, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, den Erwerb, den Besitz und das Verabreichen von NPS (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Februar 2019).

Zahlen und Fakten

In Deutschland sind laut Bundeskriminalamt im Jahr 2016 insgesamt 98 Todesfälle im Zusammenhang mit NPS registriert. (PKS, BKA, Polizeiliche Kriminalstatistik, Bundeskriminalamt, 2016)

Laut dem Epidemiologischen Suchtsurvey (2015) hatten 2,8 % der deutschen Erwachsenen schon einmal Kontakt mit NPS.

Eine Schülerbefragung in Frankfurt ergab, dass 2011 ca. 7 % der Jugendlichen mindestens einmal im Leben NPS konsumiert haben.

Mögliche kurzfristige Folgen

NPS lassen sich grob in sechs verschiedene Gruppen unterteilen, die sich durch ihre Art der drogenimitierenden Wirkung unterscheiden. Von den meisten NPS sind weder genaue Wirkweisen noch Langzeitfolgen ausreichend dokumentiert.

  • Enthemmung
  • Übelkeit
  • Kreislaufbeschwerden
  • Herzrasen
  • Taubheitsgefühle
  • Vergiftungserscheinungen
  • Dehydration

Mögliche langfristige Folgen

  • Überdosierung mit akuter Lebensgefahr!
  • Kreislauf- und Nierenversagen
  • Atemlähmung
  • Verminderte Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • Schlafstörungen
  • Depression, Halluzination, Angstzustände